Machen wir uns doch nichts vor: Kabarett ist dieser Tage wichtiger denn je!
Die gefühlte Arschlochdichte und Idiotenkonzentration, die Sackgesichtsüberfülle und
Kackbratzendurchseuchung, die allgemeine, bimssteinerne Generalverblödung und
präsenile Allgemeinabstumpfung, kurz: die cerebrale Fäulnis in diesem Land war,
subjektiv gefühlt, immer schon hoch, aber nun läßt sich dieses trübe Faktum nicht mehr
nur im Experiment nachweisen, sondern ist für uns alle, die wir über ein entwickeltes
humanoides Sensorium, über Geist, Witz, Verstand und Geschmack verfügen, fühlbar im
Freiland angekommen.
Und so begibt sich Malmsheimer auf eine Reise nach Venedig, in die Urstätte der
Renaissance und des Humanismus, bereit, sich diesem geradezu enzephalen Unsinn in
den Weg zu stellen: gegürtet mit dem Schwert der Poesie und gewandet in die lange
Unterhose tröstenden Mutterwitzes.
Denn wie schon Erasco von Rotterdamwußte: Wer oft genug an's Hohle klopft, der
schenkt der Leere ein Geräusch.
Vita:
Jochen Malmsheimer, geboren 1961 in Essen, ist ein vielfach preisgekrönter Kabarettist
(u.a. Deutscher Kleinkunstpreis, Deutscher Kabarettpreis). In zahlreichen
Bühnenprogrammen hat er eine ganz eigene Kunstform geschaffen: das epische Kabarett.
Einem größeren Publikum wurde er vor allem durch seine regelmäßigen Auftritte bei
»Neues aus der Anstalt« (ZDF) bekannt. Sein künstlerisches Werk ist in dem jüngst
erschienenen Band »Gedrängte Wochenübersicht - Ein Vademecum der guten Laune«
nachzulesen.